Philosophie und Diversität
Leitfaden
Tagungen
- Diversität bei der Planung und Ankündigung von Tagungen berücksichtigen, z.B. durch
- Bestimmung einer für Fragen von Diversität und Inklusion zuständigen Person im Organisationskommittee
- Absprache mit dem Gleichstellungsbüro/ der Antidiskriminierungsbeauftragen der Universität/ des Tagungsortes bezüglich bereits vorhandener Leitlinien und Strategien (sexualisierte Belästigung, diskriminierende Praxen, Ansprechpersonen)
- Formulierung des Diversitätsverständnisses und der Diversitätsstrategie in Ausschreibung, Ankündigung, Programm und auf der Webseite der Tagung
- Ggf. Formulierung des Diversitätsbezugs im Ankündigungstext
- Aktive Ermutigung unterschiedlicher Statusgruppen zur Bewerbung (z.B. „Studierende werden ausdrücklich zur Bewerbung ermutigt und erhalten ein eigenes Panel“)
- Aktive Ansprache bestehender Initiativen mit Diversitätsbezug und Einladung zur Bewerbung (z.B. SWIP, First Generation Philosophers etc.)
- Hinweis auf die Barrierefreiheit der Räumlichkeiten und Gegebenheiten vor Ort
- Berücksichtigung von offiziellen und religiösen Feiertagen sowie Schulferienzeiten bei der Festlegung des Datums
- Inkenntnissetzen der Moderator:innen und Mitarbeiter:innen über die Diversity-Strategie
- Kommunikation der vorhandenen Strategien zur Berücksichtigung von Sorgeverpflichtungen
- Sozioökonomisch angepasste Staffelung von Teilnahmebeiträgen
- Möglichkeit der Übernahme von Fahrtkosten für Teilnehmende bei Bedarf (ggf. auf Antrag) - Diversität bei der Durchführung und Gestaltung der Tagung berücksichtigen, z.B. durch
- Benennung von Ansprechpersonen für Fragen von Diversität vor Ort und Verweis auf Anlaufstellen oder Ansprechpersonen für Fälle von erlebter Diskriminierung
- Ggf. Einsetzen eines Awareness Teams in Absprache mit dem Gleichstellungsbüro vor Ort
- Veganes und vegetarisches Essensangebot und Abfrage bzgl. Allergien, (religiöser) Speisevorschriften etc. bei Tagungsteilnehmer*innen, z.B. aktiver Verzicht auf das Servieren von Schweinefleisch
- Kommunikation der Barrierefreiheit vor Ort (durch Beschilderung, Erwähnung zu Beginn der Tagung etc.)
- Diversitätsbewusste Aufgabenverteilung bei Hilfskräften und Mitarbeitenden (Essensausgabe, Mikrofonbeauftragte, Protokoll usw.)
- Historische Verortung des Tagungsortes (z.B. Geschichte des Nationalsozialismus, Kolonialismus)
- Bereitstellung von Ruheräumen und Familienfreundlichkeit - Inklusivität und Förderung der aktiven Teilnahme, z.B. durch
- Aktive Kennenlernphasen (kurze Kennenlernmethoden/ Icebreaker, durchmischte Sitzordnung beim Essen)
- Formatwechsel: Mischung aus längeren und kürzeren Vorträgen, dialogisch angelegten Inputs, Referaten und Koreferaten; Gesprächsformate integrieren
- Öffnung der Philosophie: Einladung „Fachfremder“ mit inhaltlichem Bezug, zivilgesellschaftlicher Akteur:innen/politischer Aktivist:innen mit inhaltlichem Bezug; Platzierung dieser Beiträge nicht am Rande oder Schluss der Tagung, sondern im Zusammenhang mit „rein inhaltlichen“ Beiträgen - Diversität und Inklusivität durch Moderation befördern, z.B. durch
- Aktive Moderation, die Vorträge und Themen verbindet, Widersprüche thematisiert, den roten Faden herstellt
- Dialogische Moderation (ermöglicht Reformulierungen, Bezugnahmen, Blick für diskriminierungssensible Reihenfolge der Meldungen etc.)
- Murmelrunden (fünf Minuten Austausch mit der:dem Sitznachbar:in über den Vortrag und ggf. Formulierung einer Frage, die dann im Plenum gestellt werden kann)
- Wiederholtes Daraufhinweisen, dass auch Verständnisfragen willkommen sind
- Quotierung von Redelisten und Bedenkzeit (z.B. Redner:innenliste nicht strikt nach Reihenfolge der Meldung anlegen, sondern Bevorzugung von Personen, die noch nichts gesagt haben; eine kurze Pause nach dem Vortrag einräumen, sodass die Zuhörenden sich Fragen überlegen können)
- Einplanen längerer Diskussionszeiten - Tagungsreflexion in das Programm einbauen, z.B. durch
- Zeit für Abschlussdiskussion
- (Anonyme) Feedbackmöglichkeit (Briefkasten) - Diversität und Inklusivität bei der Tagungsnachbereitung berücksichtigen, z.B. durch
- Aufnahme von Kritikpunkten, Hinweisen auf fehlende Barrierefreiheit etc. und Integration in die Tagungsnachbereitung
- Angebot einer informellen Nachbereitung für Interessierte