Revolution revolutionieren. Walter Benjamin und die Frage nach Revolution und Revolte

Deadline: 03.06.2024

Revolutionen scheitern an der Revolutionierung ihrer selbst. ›1917, 1968 und kommende‹ Revolutionen haben gemeinsam, dass sie in ihrem revolutionären Handeln gleichzeitig Kräfte der Entpolitisierung hervorbringen, insofern sie nicht die konstitutive Suspendierung des Politischen und ihr Scheitern in der politischen Organisationsform einzuholen vermögen. Diese innere Spannung lässt sich mit Walter Benjamin auf drei Ebenen zeigen: begrifflich, historisch und praktisch.

Gegenwärtig ist Benjamin weniger Stichwortgeber einer politischen Praxis, die bspw. gegen das politische Erbe des Faschismus revoltierte, wie dies noch 1968 der Fall war, sondern vielmehr Gegenstand der akademischen Forschung, welche gerade viele der verkürzenden Lesarten (metaphysische Frühphase vs. materialistische Spätphase) überwunden hat, die das Resultat diverser politischer Vereinnahmungen waren. Mit dieser akademischen Ausdifferenzierung von Benjamins Denken ging aber als deren Kehrseite eine Neutralisierung der darin verhandelten Sachgehalte einher.

Ohne die alten Gegensätze fortzuschreiben, soll dieser Befund als Ausgangspunkt für unsere Diskussion dienen: Der Workshop möchte ausgehend von Benjamins Analysen die Aktualität von Revolution und Revolte begrifflich, historisch und praktisch herausarbeiten.

Informationen

Beginn
24.10.2024 - 09:00 Uhr

Ende
25.10.2024 - 20:00 Uhr

Ort
Berlin

Veranstalter
Leibniz Zentrum für Literatur und Kulturforschung (ZfL Berlin) und Walter Benjamin Archiv

E-Mail Veranstalter
marcus.doeller@uni-erfurt.de

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