Beunruhigungen der Normalität
Die Deutsche Gesellschaft für phänomenologische Forschung (DGPF) veranstaltet vom 20.9.-22.09.2023 an der Universität Heidelberg einen Kongress mit dem Titel „Beunruhigungen der Normalität“. Der Kongress widmet sich dem breiten Spektrum von Normen, Normalität und Abweichung, Widerfahrnis und Grenzsituation, Krankheit und Psychopathologie. Damit trägt er der besonderen Ausrichtung der Heidelberger Phänomenologie auf die philosophische Psychiatrie Rechnung. Der Titel des Kongresses bringt zum Ausdruck, dass wir die Phänomenologie der Normalität – also des Erwarteten und Unerwarteten, des Optimalen und Unvollkommenen, des Unauffälligen und Abweichenden, des Vertrauten und Fremden, des Gesunden und Kranken – als eine grundlegende Besinnung auf Beunruhigungen und Herausforderungen verstehen können, die wir in der Gegenwart erleben.
Leitend ist dabei zum einen die Annahme, dass Normalität nicht als eine bloß statistische Größe aufgefasst werden kann, sondern sich aus der inhärenten Struktur der Erfahrung heraus verstehen lässt, deren Tendenzen zur Konsistenz und Typizität die Phänomenologie herausarbeitet. Zum anderen gehen wir davon aus, dass sich Normalität gerade aus der Abweichung und Infragestellung, also von Widerfahrnissen und Grenzsituationen her aufklären lässt. Schließlich wollen wir im Sinne einer kritischen Phänomenologie gesellschaftliche Prozesse der Normalisierung untersuchen, die als Bewältigungsstrategien in der der Auseinandersetzung mit dem Fremden und Abweichenden zu verstehen sind.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: https://phaenomenologische-forschung.de/
Kontakt: Daniel Stil (info@phaenomenologische-forschung.de)
Keynote Speakers
Rudolf Bernet
Husserl-Archiv Leuven
Matthew Ratcliffe
University of York
Jenny Slatmann
Universität Tilburg
Joona Taipale
Universität Jyväskylä
Bernhard Waldenfels
Universität Bochum
Maren Wehrle
Universität Rotterdam
Talia Welsh
University of Tennessee
Dan Zahavi
Universität Kopenhagen
Further Speakers
Thiemo Breyer, Universität Köln; Stefano Micali, Husserl-Archiv Leuven; Sonja Rinofner-Kreidl, Universität Graz; Inga Römer, Universität Grenoble; Lanei Rodemeyer, Duquesne University; Alexander Schnell, Universität Wuppertal; Lambert Wiesing, Universität Jena
Ort
Heidelberg